Vor einiger Zeit wurden mir 4 Stk. Ascom SE-540 für 2m geschenkt. Da viele Betriebe und auch die BOS auf PSK umsteigen, werden in der nächsten Zeit viele dieser "Oldtimer" sehr günstig zu bekommen sein.
Die Modellnummern für Ascom-Geräte SE-540 findet ihr hier.
Eine Belegung der Sub-D15 Buchse des SE-540 findet ihr hier.
Meine Funkgeräte haben die Modellnummern SE-540-16-10... und SE-540-16-6..., also 10W und 6W 2m Geräte. Der 2m Frequenzbereich ist für 144-146Mhz Afu erweiterbar.
Vorteile der Ascom SE-540 sind:
- günstig
- sehr robust
- super RX-Vorselektion
- Sub-D15 Anschluss auf der Rückseite mit allen Signal Aus-/Eingängen
Nachteile der Ascom SE-540 sind:
- nur 20 Kanäle
- Zur Programmierung muss ein EPROM beschrieben werden
- Das Gerät muss nach der Programmierung abgeglichen werden
- kein eingebauter Lautsprecher
Für das Projekt DB0WIZ möchte ich eines dieser Ascom SE-540 als APRS-Digipeater verwenden.
An dieser Stelle ein Dankeschön an Johnny (DK9JC). Er hat auf seiner Webseite eine sehr gute Anleitung zur Programmierung und Abgleich geschrieben. Außerdem hat er mir viele Tipps und Hinweise gegeben.
DK9JC's SE-540 Webseite findet ihr hier.
Bei Ebay gibt es günstige "EPROM-Programmer" inkl. Software für Windows aus China. Ich habe für mein Gerät 38€ gezahlt. Einen "EPROM-Eraser" für 13€ habe ich gleich mitbestellt.
(Achtung, für den Betrieb von solchen Geräten ist jeder selbst verantwortlich!!)
Das Programm ist selbsterklärend. Man benötigt für das Ascom SE-540 nur die Funktionen "lesen" , "laden" , "speichern" und "schreiben". Leider muss man beachten, dass der "EPROM-Programmer" nur bis 18V (VPP) zum Schreiben/Brennen ausgeben kann. Es gibt verschiedene Arten von Eproms des Typs 2732. Einige haben eine VPP von 21V oder mehr. Diese können nicht mit dem billigen "EPROM-Programmer" beschrieben werden. Ggf. muss der Eprom dann ausgetauscht werden gegen einen Typ mit niedriger VPP.
Zunächst wählt man den richtigen Eprom aus der Liste aus: M2732A
Dann entfernt man von dem Ascom SE-540 die jeweils 4 Schrauben auf der Front/ Rückseite. Danach lässt sich die HF-Platine und die Controller-Platine aus dem Gehäuse ziehen. Im Anschluss kann er Eprom vorsichtig herausgenommen werden. Er wird, wie auf dem Foto zu sehen, in den "EPROM-Programmer" gesteckt.
Danach liest man den Eprom aus.
Nun speichert man in einer ".bin - Datei"
Um diese .bin - Datei zu ändern, also die Frequenzen und Einstellungen zu bearbeiten, benötigt man die IPP540 Software und den "Data Converter" von PE1PSA. Diese Programme findet ihr hier
Zunächst müsst ihr mit dem "Data Converter" die ".bin - Datei" in eine ".int - Datei" konvertieren. Das Programm erzeugt auch eine .txt mit den Infos der ausgelesenen Datei (Frequenzen etc.)
Diese erzeugte ".int - Datei" könnt ihr jetzt in das IPP540 Programm laden und bearbeiten.
Eine Anleitung hierzu findet ihr bei DK9JC's Website.
Noch ein wichtiger Hinweis:
Um Afu-Frequenzen einzugeben, müssen zunächst die Bandgrenzen erweitert werden.
Die bearbeitete ".int - Datei" speichert man und konvertiert sie mit dem "Data-Converter" wieder in eine ".bin-Datei"
Die erzeigte ".bin-Datei" läd man den Programmer
Jetzt löscht man den Eprom mit Hilfe von UV-Licht.
Den gelöschten Eprom spannt man in den "EPROM-Programmer" ein. Vor dem Programmieren die richtige Spannung auswählen (VPP) und anschließend programmieren.
Im Anschluss den fertig beschriebenen Eprom wieder in das Funkgerät stecken.
FERTIG!
Ich beschränke mich an dieser Stelle auf die wichtigsten Abgleichparameter. Falls euer Ascom SE-540 mit den folgenden Abstimmschritten noch nicht zufriedenstellend funktioniert: Es gibt natürlich noch weitere Parameter, die man abgleichen kann. Dies war aber bei mir nicht nötig. Falls Bedarf nach weiteren Abgleichparametern besteht, nutzt das Kontaktformular.
Ich gebe hier nur Hinweise. Jeder ist selbst für die Einhaltung der gesetzlichen Anforderungen, sowie geltender Sicherheitsbestimmungen verantwortlich.
Weiterhin übernehme ich keine Gewähr auf Richtigkeit und spätere Funktion.
Das Ascom SE-540 besitzt ein sehr schmales Helix-Eingangsfilter. Neben den Kondensatoren befinden sich Lötbrücken für den Filterbereich Oberband / Unterband. Da wir das Filter auf 145Mhz abgleichen wollen, müssen die rot markierten Lötbrücken geschlossen werden. Bei meinem Ascom SE-540 waren die Lötbrücken bereits geschlossen.
Danach habe ich an dem gezeigten Messpunkt ein RG316 angelötet. Das Ascom SE-540 muss eingeschaltet sein. Dann habe ich ein Signal aus der Rauschquelle des Spectrum Analyzers in die BNC-Buchse des Ascom SE-540 eingespeist, an dem gezeigten Messpunkt mir die Filterkurve angesehen und mit den zwei nebenliegenden Spulen abgeglichen.
Hier ist der zweite Messpunkt.
Ich habe jetzt wieder ein Signal aus der Rauschquelle des Spectrum Analyzers in die BNC-Buchse des Ascom SE-540 eingespeist, an dem gezeigten Messpunkt mir die Filterkurve angesehen und mit den drei nebenliegenden Spulen abgeglichen.
So sieht bei mir das fertig abgeglichene HF-Eingangsfilter des Ascom SE-540 am Spectrum Analyzer aus.
Auch ohne den Luxus eines Spectrum Analyzers kann man das HF-Eingangsfilter abgleichen: Anstatt ein Signal aus der Quelle des Spectrum Analyzers in die BNC-Buchse des Ascom SE-540 einzuspeisen, kann man auch auf die Frequenz eines Amateurfunk Repeaters schalten und nach "Gehör" das Eingangsfilter auf besten Empfang abstimmen. Wenn man dann noch schrittweise den Eingangspegel durch Dämpfungsglieder verringert, erhält man eine recht gute Abstimmung des Filters.
An dem gezeigten Messpunkt die Spannung messen und mit Hilfe von L12 und C22 auf Maximum abgleichen
An dem gezeigten Messpunkt (4. Pin von oben) die Spannung messen. Mit R205 und R208 beim Senden und Empfangen die Spannung am Messpunkt auf mindestens 5,5V (besser 7V) einstellen.
Zunächst R305 auf Rechtsanschlag drehen und ein Wattmeter anschließen.
Im Anschluss senden und mit C1 / C2 auf maximale Ausgangsleistung abgleichen. Im Anschluss R305 wieder zurückdrehen, bis die Nennleistung erreicht ist.
ACHTUNG(!): Auch wenn der Funkamater meist zur maximalen Ausgangsleistung bestrebt ist, kann ich an dieser Stelle davon nur abraten. Wenn 10W auf der Modellnummer des Gerätes stehen, sollten auch nur 10W aus der BNC-Buchse des Ascom SE-540 rauskommen.
Zum Abgleich der Squelch-Schaltschwelle das Ascom SE-540 an die Antenne anschließen und R23 so einstellen, dass es nicht rauscht.
Für viele Amateurfunk-Repeater wird mittlerweile ein CTCSS-Ton benötigt. Alle meine Geräte verfügen über ein ZVEI-Modul, jedoch nicht über ein CTCSS Modul. Die Ascom SE-540 haben einen Steckplatz für eine entsprechende Platine, jedoch habe ich im Internet keine Quelle zum Kauf gefunden und auf "gut Glück" wollte ich keine weiteren Ascom SE-540 kaufen, denn die meisten Anbieter bei Ebay etc. sind ausschließlich "Anwender" und wissen nicht, was in den Funkgeräten eingebaut ist.
Ich habe auf Ebay einen CTCSS-Encoder-Bausatz von cs-tech aus England gefunden. Die Website findet ihr hier.
Der Aufbau war leicht und gut beschrieben. Das Ascom SE-540 hat ein NF-Filter. Besonders tiefe CTCSS-Töne (z.B. 67Hz) kommen nicht durch das NF-Filter. Höhere Frequenzen (z.B. 254,1Hz) jedoch schon. Somit können tiefe CTCSS-Töne nicht parallel zum Mikrofon eingespeist werden. Ich habe aus diesem Grund den Steckplatz der Original-CTCSS-Unit im Ascom SE-540 genutzt. So umgeht CTCSS-NF-Signal das NF-Filter im Ascom SE-540.
An dieser Stelle muss das CTCSS Signal eingespeist werden. Eine Aktivierung in der IPP540 Software ist nicht notwendig.
Ich habe eine Stiftleisten-Buchse (abgewinkelt) auf aufgesteckt und dort ein geschirmtes NF-Kabel angelötet. Zwar bietet das Gehäuse ausreichend Platz für die CTCSS Platine, jedoch wollte ich keinen zusätzlichen Schalter in das Gehäuse zum Ein-/ Ausschalten bauen. Daher habe ich mich entschieden, das CTCSS-Signal von außen in das Ascom SE-540 zu führen.
Neuere Ascom SE-540 haben ein anderes Platinenlayout. Der NF-Input für das CTCSS-Signal findet sich bei den neuen Layouts an der markierten Stelle.
Der Pin 5 ist bei der Sub-D Buchse auf der Rückseite des Ascom SE-540 ist nicht belegt. Hier habe ich das NF-Kabel angelötet. So kann ich mit der CTCSS-Platine extern ungefiltert NF einspeisen.
In dem originalen Stecker ist eine kleine Platine mit u.a. einem DC-Filter untergebracht. Mit diesem originalen Stecker gibt es keine Probleme mit schlecht geglätteten Schaltnetzteilen, oder Lichtmaschinen im Auto.
Hier ist die Belegung, die ich für mein SE-540 genutzt habe. Ich habe einen CTCSS-Encoder eingebaut und einen Handapparat angeschlossen. Daher sind die Anschlüsse 1,2,3,13 optional.
Steckerbelegung:
Für Unterwegs habe ich das Ascom SE-540 in einen kleinen Koffer eingebaut. In dem Koffer befindet sich ein Netzteil, die CTCSS Platine, und ein "Handapperat".
Über XLR ist eine externe Stromversorgung mit 12V möglich.