Es war ein tolles und sehr erfolgreiches Wochenende. Hier das Ergebnis:
Einen Bericht mit schönen findet ihr hier (englisch)
Hallo Freunde,
das war wirklich ein Erlebnis! Funken im Winter-Wonder-Land.
Gemäß dem Leitspruch „Harte in den Garten“ hatten wir im Vorfeld
beschlossen, dass wir unbedingt mitmachen wollen, egal wie
anspruchsvoll es werden würde. Die 16-Tage-Wettervorhersage
hatte im Laufe der Tage von Sonne bei plus 8 Grad bis zu Schnee
bei minus 15 Grad alles dabei – war also eigentlich wertlos – und
uns war’s egal. Jeder hatte drei komplette Klamottenpakete und
mehrfache Schuh- und Handschuhsätze dabei.
Am Freitag um 13 Uhr trafen Tim/DK5OH, Max/DK5MX und meiner
Einer mit zwei VW-Bussen, Materialanhänger und Safety Car auf
der Wasserkuppe ein. Im Vorfeld hatte ich mit dem zuständigen
Winterdienst abgesprochen, dass er uns dann bitte oben ein bisschen
zusätzlichen Platz schaffen möge. Ich war nämlich bei schönstem
Wetter am Mittwoch mal kurz oben gewesen, um die Lage zu checken.
War alles schön. Zwar überall Schnee, bisschen eng, aber mit dem
richtigen Gerät wäre Platz machbar… ;-)
Leider hat es zwischen Mittwoch und Freitag dann dort oben wohl
ziemlich heftig gewindet – und der Weg nach oben war einen ganzen
Meter hoch mit Schnee zugeweht. Kein Durchkommen. Als der Kollege
vom Räumdienst kurz nach 13 Uhr kam, war er auch etwas irritiert,
hat sich dann aber auch gleich ans Werk gemacht. Und wir sind
Kaffee trinken gegangen. 3 Stunden lang. Denn so lange hat es trotz
massivem Gerät gedauert, bis der Weg wieder befahrbar war.
Um 16 Uhr standen wir dann endlich oben auf unserem Berg.
In der Zwischenzeit waren auch unsere Freunde von DR9A mit
ihrem Anhänger für 70cm und 23cm angekommen: Henning/DF9IC
und Alex/DL8AAU. Weil der März bei DR9A traditionell ausfällt,
hatte sich dieses Joint Venture angeboten.
Wir haben feldmäßig zunächst Infrastruktur geschaffen und
Drehstromkabel von unserem Anschlusskasten zu den Mobil-Shacks
für 2m und 70cm/23cm verlegt, die dieses Mal woanders stehen
mussten, da die eigentlichen Stellflächen wegen Schnee nicht
genutzt werden konnten. Bevor es dunkel wurde, haben wir
nur noch geschafft, einen der vier Masten für 2m komplett am
Boden vorzubereiten.
Dann wurde unser neuer Aufenthaltsraum eingeweiht:
ein 4m langer Doppelachs-Anhänger mit 1,80m hohem Planen-
Aufbau, den wir zum Materialtransport nutzen – und wenn er dann
entladen ist, mit Gas-Brenner beheizen und es uns dort drin mit
Camping-Tischen und -Stühlen gemütlich machen.
Wir haben schön gegrillt, gebiert, bis nachts um 2 gefachsimpelt und
auf Jan/DL2ZXA, gewartet. Die Nacht sollte dann um 8 zu Ende sein.
Bei prächtigem Sonnenaufgang und klarem Himmel haben wir dann
am Samstagmorgen mit Hilfe der neu angekommenen OPs
Andreas/DL4XX, Dirk/DO1HDR, Jens/DF5HC die restlichen drei
Masten für 2m und den Kombi-Mast für 70cm/23cm am Boden
vormontiert und dann aufgebaut.
Für 2m haben wir das erste Mal unser neues Antennenkonzept
verwirklicht: vier identische, 14m hohe Masten auf Basis von SM17-
Steckmastteilen, mit Eigenbau-Bodenplatten/Kippgelenken,
Abspannsätzen und Hilfsmast/Flaschenzug-Aufbauhilfe.
Jeder Mast ist mit 4x 9-ele F9FT/Tonna bestückt und voll drehbar.
Unser Konzept sagt aber, dass jeder Mast eigentlich nur für einen
„Quadranten“ zuständig ist. Und genau so haben wir auch die genauen
Aufbauorte für die vier Masten festgelegt – um möglichst gut an den
auf dem Berg vorhandenen Gebäuden „vorbei“ zu kommen.
Die Masten sind jeweils mit ca. 40-50m 7/8“ CellFlex mit dem Shack/
VW-Bus verbunden.
Weil dies nun das erste Mal war, dass wir diese vier identischen
Systeme aufgebaut haben, waren vor Ort noch ein paar Nacharbeiten
nötig (Drahtseile kürzen, hier was Flexen, dort was Schweißen,…)
weil doch noch nicht 100% alles wie gedacht zusammen gepasst hat.
Nun haben wir alles passend gemacht – und wir konnten auch (fast)
pünktlich starten. Mit 2 Minuten Verspätung wurde um 14:02z das
erste QSO gefahren. Und es ging zackig los. Am Ende der ersten
Stunde standen 142 QSOs im Log. Die weiteren Stunden haben dann
113, 96, 89, 74, 74, 61, 51, 53, 40 QSOs erbracht, so dass um 00:00z
bereits 793 QSOs im Log standen.
Die Nachtschicht war jedoch sehr zäh. Von 00:00z bis 05:00z kamen
gerade mal 67 QSOs ins Log – und das auch gar nicht mal mit
besonders großen Entfernungen…
Ab Sonnenaufgang ging es dann aber wieder besser – und mit jeweils
40-60 QSOs pro Stunde ging es auf die Zielgerade. Um 13:59z wurde
als letzte Nummer die 1215 vergeben. Davon waren aber 38 Dupes,
so dass unter dem Strich 1177 wertbare Verbindungen übrig bleiben.
Aber immerhin. So eine QSO-Zahl hat es bisher in einem März-Contest
noch nie gegeben! Die Endpunktzahl liegt bei 402.000 Punkten,
was einem Schnitt von etwa 341 km pro QSO entspricht.
Die Bedingungen haben zwar einen gewissen Beitrag geleistet,
denn es gab etwas Tropo-Ausbreitung zumindest in Richtung
Frankreich. Trotzdem stechen im Log nicht besonders viele, weite
Verbindungen heraus – das ODX war wie schon öfters YU7ACO
in KN05QC mit 1040 km. Gefolgt von F4CWN in JN03KN mit 1031 km.
Das war es dann auch schon mit den QSOs > 1000km.
Es folgen noch 8 QSOs mit 900-100 km:
YU7ACO |
KN05QC |
1040 |
F4CWN |
JN03KN |
1031 |
F5JJE |
IN95JV |
971 |
YT7WE |
KN05EJ |
959 |
MW1LCR |
IO82KW |
941 |
F8GGD |
IN95UQ |
929 |
SM6BFE |
JO68DQ |
925 |
UR7DWW |
KN18EO |
919 |
F4EZJ |
JN05DK |
912 |
9A0V |
JN95PE |
911 |
Dann kommen schon die kürzeren Entfernungen:
800-900 km 18
700-800 km 40
600-700 km 89
500-600 km 101
400-500 km 93
300-400 km 213
200-300 km 335
100-200 km 214
<100 km 63
Auf die Länder verteilt sieht es so aus:
9A 17
DL 691
F 97
G 18
GW 1
HA 13
HB 27
I 44
OE 27
OK 105
OM 21
ON 14
OZ 6
PA 34
S5 22
SM 4
SP 32
UR 1
YU 3
Wir denken, dass dieser Contest von den Bedingungen her eigentlich
eher durchschnittlich war. Das Antennenkonzept mit den recht „breiten“
9-ele Vierer-Gruppen in vier Richtungen scheint sich zu bewähren.
Die hohe QSO-Zahl resultiert aus sehr vielen Verbindungen speziell
im Bereich 200-400 km. Hier scheinen wir nun eine gute „Abdeckung“
hinzubekommen…
Hier die Grafik für 2m:
23cm: