Bericht von DL6FBL:
Contest mit WOW-Effekt...
Das Marconi Wochenende hat wahnsinnig viel Spaß gemacht.
Nachdem DA0FF schon in den März-, Mai-, Juli- und September-
Contesten die 2-Meter-Lorbeeren einheimsen konnte, sollte auch
der Marconi im November durchgezogen werden – das war die
einhellige Meinung des Kernteams.
Und da wir ja schon im März erfolgreich mit einem Meter Schnee
auf der Wasserkuppe zurechtgekommen sind, wollten wir uns auch
im Vorfeld nicht von möglicherweise schlechtem November-Wetter
ins Bockshorn jagen lassen.
Aber offenbar hat sich dieses Jahr der November ja im Monat geirrt –
und so hatten wir dann doch einigermaßen leichtes Spiel.
Als Novum haben wir zum ersten Mal erst am Samstag Morgen
aufgebaut. Unten im Tal war normales Wetter, aber bei der Anfahrt
auf den Berg begannen ab etwa 850 Meter die Wolken.
Um 08:15 Uhr haben wir mit dem Aufbau in permanentem
Nebel/Nieselregen angefangen. Da wir die Örtlichkeit mittlerweile
aus dem Effeff kennen und immer mehr Aufbauroutine vorhanden ist,
standen aber schon nach etwa 5 Stunden alle vier Masten mit jeweils
4 x 9-ele Gruppen. Der Nebel war so dicht, teilweise konnten wir vom
Boden aus die obersten Antennen in 14m Höhe nicht sehen –
und dieses Wetter hat den gesamten Samstag und bis in die
Morgenstunden des Sonntag unverändert angehalten.
Der Contest begann mit 81 QSOs in der ersten Stunde (bei dem
langen Ziffernaustausch mit Locator, dem moderaten CW-Tempo
und den häufigen Wiederholungen der UKW-Mit-Contester trotz
brüllend lauten Signalen ist einfach nicht mehr drin… ;-)
Die zweite Stunde lieferte 70 QSOs, dann zwei Stunden mit 50,
zwei Stunden mit 40, dann nochmal 50, dann 35, 30, 25 und 15.
Von 0100z bis 0600z war die Nacht der langen Messer angesagt,
mit jeweils nur 5-10 QSOs pro Stunde.
Um 0600z kam schlagartig wieder Leben aufs Band und bis
Contestende kamen pro Stunde jeweils ca. 30 neue QSOs ins Log.
Wer mitgezählt hat, stellt fest, dass das ja in Summe 764 QSOs sind,
die sich bei einem Schnitt von knapp 429 km pro QSO auf insgesamt
ca. 327.000 Punkte summieren.
[Der europaweite All-Time-Rekord im Marconi-Contest (aus dem
Jahr 1987) liegt bei 277.000 Punkten. Nun, der Puffer von 50.000
Punkten sollte groß genug sein… ;-) Zudem hat es im Marconi-
Contest noch nie ein Log mit 600 QSOs oder mehr gegeben… ;-) ]
Auch dieser Contest war ein Joint-Venture mit unseren Freunden
aus dem Schwarzwald, DR9A. Gefunkt haben DK9IP und DL6FBL,
2nd OP waren DK5OH und DL2ZXA. Wobei dies natürlich ohne den
Support von DL8AAU, DF5HC und DF9IC nicht möglich gewesen wäre.
Etwas mitgeholfen haben auch die Bedingungen, denn es gab
angehobene Tropo-Bedingungen nach Nordwest-Frankreich und
Großbritannien, die sich im Laufe des Contest auch über
Norwegen, Schweden und Polen bis nach Litauen erstreckt haben.
Dadurch kamen ein paar entscheidende dB auf die Signale drauf,
so dass als ODX ein QSO mit EI3KD über 1273 km zustande kam,
der uns sogar die Nummer 001 gegeben hat… Die meisten Kilometer
und damit Punkte haben die folgenden QSOs ins Log gebracht:
EI3KD |
IO51VW |
1273 |
GM4JJJ |
IO86GB |
1085 |
LY2WR |
KO24FO |
1080 |
F1AKK |
IN78RJ |
1072 |
F6KHM |
IN78RJ |
1072 |
YO2CJX |
KN15CJ |
1072 |
GM4AFF |
IO86TS |
1071 |
LA0BY |
JO59IX |
1058 |
YU7ACO |
KN05QC |
1040 |
US5WU |
KO20DI |
1015 |
YU1EO |
KN04FR |
1013 |
YU1LA |
KN04FR |
1013 |
YT4B |
JN94SD |
1008 |
YU1EM |
KN04FT |
1007 |
F5KHP |
JN03KV |
1003 |
Das Gros der Punkte kommt aber von den vielen QSO-Partnern,
die dann doch etwas näher dran sitzen:
[1000+ km |
15] |
900-1000 km |
15 |
800-900 km |
36 |
700-800 km |
44 |
600-700 km |
89 |
500-600 km |
82 |
400-500 km |
66 |
300-400 km |
129 |
200-300 km |
152 |
100-200 km |
106 |
<100 km |
28 |
Die weitere Statistik weist 25 DXCC-Gebiete auf – und 121 Locator-Großfelder…
9A |
17 |
DL |
344 |
E7 |
1 |
EI |
1 |
F |
35 |
G |
45 |
GM |
2 |
HA |
20 |
HB |
19 |
I |
28 |
LA |
1 |
LX |
1 |
LY |
1 |
OE |
13 |
OK |
97 |
OM |
41 |
ON |
7 |
OZ |
3 |
PA |
13 |
S5 |
33 |
SM |
4 |
SP |
23 |
UR |
2 |
YO |
3 |
YU |
10 |
In der Nacht von Samstag auf Sonntag lösten sich der Nebel bzw. die
Wolken auf – und wir konnten am Sonntag einen farbenprächtigen
Sonnenaufgang und im weiteren Tagesverlauf viel Sonne, blauen
Himmel und angenehme Temperaturen genießen.
Und beim Abbau konnten wir einen weiteren Rekord aufstellen:
nach nur 2 Stunden und 40 Minuten war die gesamte Station abgebaut
und transportfertig verladen. Auch hier haut Routine mächtig rein!
Danke für alle QSOs im Marconi-Contest!
CU im März-Contest!
BIG MS Burst während des Contestes: